Andymon

eine klassische Utopie 

Andymon ist ein Roman von Angela und Karlheinz Steinmüller - sie Mathematikerin er promovierter Philosoph und Physiker – !

Ein Roman, der wohl einer der beliebtesten Romane der DDR-SF war. Bei Umfragen kam das Buch stets unter die ersten drei der beliebtesten Bücher der DDR-Science Fiction. Von diesem Roman wurden in Ostdeutschland 170.000 Exemplare in vier Auflagen verkauft.

Dieser Roman aus dem Jahr 1984 ist auch mein ganz persönlicher Favorit. 

"Eine Weltraum - Utopie vom Werden einer Menschheit und von der Kultivierung eines Planeten, ein Epos von dem unzerstörbaren Drang nach Erkenntnis."

Andymon ist eine klassische Utopie im besten Sinne. Die geradlinig erzählte Handlung mit den gelungenen Identifikationsfiguren, vor allem aber die Weite des Entwurfs stehen für eine dynamische soziale Vision.

In diesem Buch geht es um nichts Geringeres als die Gründung einer neuen Menschheit auf dem terraformierten Planeten Andymon, Lichtjahre von der Erde entfernt .

In einem automatisch gesteuerten interstellaren Raumschiff werden – rund zwanzig Jahre vor der Ankunft auf dem Zielplaneten – aus tiefgefrorenen Eizellen Menschen geboren. Roboter, die Ramas, ziehen die »Geschwister« groß und bereiten sie darauf vor, selbst die Kontrolle über das Raumschiff zu übernehmen. Als sie schließlich auf »Andymon« landen, trotzt die unwirtliche Einöde zunächst allen Hoffnungen. Nun gilt es, geduldig und behutsam mit Planetenform-Techniken zu arbeiten ...

Ein unbewohnter und unbewohnbarer Planet ´zig Lichtjahre von der Erde entfernt. Da war das SCHIFF Jahrtausende durch das All geflogen, nur um auf ein totes Ziel zu stoßen!
Ist Andymon auf den ersten Blick eine große Enttäuschung?

Kurz vor der Ankunft hatte das SCHIFF aus befruchteten Eizellen Kinder erzeugt und großgezogen, Siedler für Andymon! Ohne konkretes Wissen um ihre Herkunft scheint dieser Punkt im Universum ihre Bestimmung zu sein, also was tun?

Doch Beth und Gamma und die anderen jungen Menschen stecken nicht auf: Sie beschließen, Andymon in eine zweite Erde zu verwandeln, zu terraformieren. Eine Aufgabe, für die sie trotz hochentwickelter Biotechnik viele Jahre benötigen und an der sie sich aufreiben.

Die Anstrengungen bleiben nicht ohne Wirkung. In der Gruppe brechen Konflikte auf. An denen zeigt sich die Einmaligkeit eines menschlichen Wesens, die Individualität. Doch ohne Mühen führt kein Weg nach Utopia (eben Andymon) und schließlich leuchtet ein weiteres großartiges Ziel am Horizont.

Der Erzähler Beth und die anderen Figuren stellen relativ wenige fest umrissene und nie einseitige Charaktere dar, deren Beziehungen zueinander ständig wechseln und sich entwickeln...

... Das atemberaubende Panorama gesellschaftlicher Prozesse rollt als Schöpfungsgeschichte vor den erstaunten Augen des Lesers ab. Da in diesem Buch die Menschen sich und ihre Gesellschaft selbst erschaffen müssen, tun sich ständig Vergleiche auf, wie denn in der heutigen Generation jeder seiner Rolle bewusst ist, die er in seinem Handeln für alle anderen spielt.

Sehnsucht nach dem Ursprung der Menschen und die Suche nach dem Heimatbegriff kennzeichnen Teile der Handlung.

Einzigartig gut gefällt mir persönlich auch der Erzählstil – die Ich-Form aus Sicht des Beth und die Namen der Figuren, die auf dem griechischen Alphabet beruhen. Sie stellen in wunderbarer Weise die Verbindung von Gesellschaft und Technik her.

 

Dieser Roman wurde neu verlegt und ist:

Sehr empfehlenswert ...        <<  zurück zur SciFi