Am Rande wohnen die Wilden
Kontakt mit den Anderen einmal anders

Ein packender Scifi-Roman von Autor Klaus Frühauf

Eine raumfahrende Zivilisation, die "Mornen", entdecken auf einem Fernflug etwas Unglaubliches:

Ein kleiner blauer Planet bei einer gelben Sonne, dessen unzweifelhaft intelligente Bewohner zusammen mit riesigen Tier- und Pflanzenherden leben. 
Die Mornen selbst haben auf ihren Planeten seit Jahrtausenden die Natur fast vollständig zurückgedrängt und glauben an ein universelles Gesetz der kosmischen Evolution. Und gerade diese "Wilden" am Rande der Galaxis sollen dieses Gesetz zu Fall bringen ?
Eilends wird ein Großraumschiff gestartet, um die Erde näher unter die Lupe zu nehmen und das eigene Weltbild zu retten.
Die Landung erfolgt, wenn auch mit Missverständnissen. Technisch gibt es keine Verständigungsprobleme, wohl aber in der Sicht der Dinge. Die Menschen empfinden die kalte, sterile Welt Morns als Zumutung, sie wehren sich gegen die Idee, eines tags auch so leben zu müssen (Marx und Lenin lassen grüßen). Die Mornen wiederum sind fassungslos ob des ihrer Meinung nach lässigen, ja fahrlässigen Umgangs mit der "ungezügelten" Natur.
So pflegt jede Seite ihre Vorurteile, bis ein schwerer Unfall einige Mornen auf die Intensivstation bringt: Sie haben keinerlei Immunsystem mehr, und gegen die ungezügelten Bakterien der Erde schon gar nicht.
Nun müssen beide Seiten umdenken und schmerzhafte Denkbarrieren überwinden, um die Mornen zu retten. Das gelingt, aber das postulierte "Evolutionsgesetz" und das Weltbild der Fremden liegen in Trümmern......

Das Interessante an dem Roman ist vor allen Dingen, dass Zusammentreffen von unterschiedlichen menschlichen und außerirdischen Lebewesen, wobei wir Menschen aus Sicht der Anderen beleuchtet werden.
Die unterschiedlichen Philosophien zweier Gesellschaften gegenübergestellt, liest sich sehr gut und regt zum Nachdenken an. Das Buch endet unerwartet mit dem Zusammenbruch einer der beiden Weltanschauungen. 

Originalausgabe erschienen 1976 in der Buchreihe Spannend erzählt beim Verlag Neues Leben“© in Berlin. Spannend erzählt war eine der populärsten Buchreihen in der ehemaligen DDR. Viele der spannendsten und interessantesten Bücher in meinem Regal wurden hier verlegt.

Scifi-Autor Klaus Frühauf

wuchs in Halle an der Saale auf und erlernte nach der Oberschule den Beruf eines Maschinenschlossers. Später studierte er und erwarb den Titel eines Diplom-Ingenieurs für Maschinenbau. 1972 zog er nach Rostock, wo er es in seinem Beruf bis zum Chefkonstrukteur brachte. Neben seinem Beruf war er als Schriftsteller tätig und debütierte 1974 mit seinem ersten Roman.1980 wurde er dann freier Schriftsteller vorwiegend von Science-Fiction-Romanen und -Erzählungen. Bis zur Wende war er Vorsitzender des (DDR-)Schriftstellerverbandes im Bezirk Rostock. Er schuf eine ganze Reihe von SciFi-Romanen, die heute noch in meinem Regal stehen.
In seinen Science-Fiction-Werken übte er zunehmend auch Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen, darunter der DDR, was dazu führte, dass sein Roman "Die Stadt der tausend Augen" nicht 1988, sondern erst 2000 erscheinen konnte.
Nach der Wende 1990 war Klaus Frühauf neben seiner schriftstellerischen Arbeit als Werbebeauftragter in Wohlfahrtsverbänden sowie journalistisch tätig. Auch hatte er zeitweise das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Ziesendorf in der Nähe von Rostock inne, in deren Ortsteil Buchholz er lebte. Seine letzten Werke erschienen im Rostocker BS-Verlag©.

Klaus Frühauf starb am 11. November 2005 nach kurzer schwerer Krankheit in einem Rostocker Hospiz.

Mein Urteil als SciFi-Leser lautet auch hier:

Sehr empfehlenswert ...        <<  zurück zur SciFi