Mutanten
auf Andromeda
Eine
Forschungsreise in die andere Galaxis
Ein packender Scifi-Roman von Autor Klaus Frühauf
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Dieser Scifi-Roman, den ich als Jugendlicher in der Buchreihe „Spannend erzählt“ gelesen habe, weckt auch heute noch eine Faszination und hintergründiges Fernweh in mir. |
Wahrhaftig, die Story ist richtig gut.
Die 14. Außergalaktische Expedition der Erdbewohner ist
unterwegs, in einer Zukunft nichtgenannten Jahres, um den Erstkontakt zu
realisieren. Elektromagnetische Signale, die auf der Erde empfangen wurden,
haben sie dazu bewogen. Eine Art gelungene SETI-Dramatik entgegen realer
Situation heutiger Zeit. Da erforscht ein irdisches Raumschiff ein
Planetensystem in der Galaxis Andromeda.
Der Sprung des Raumschiffs in eine andere Galaxis ist gelungen. Unter einer
grauen Wolkendecke liegt der Planet, die vermeintliche Quelle der verstümmelten
Signale.
Es scheint einiges losgewesen zu sein dort, denn ein Planet fehlt, die anderen
schwingen um ihre Doppelsonne.
Eine unbemannte Landerakete bestätigt, dass er die Heimat vernunftbegabter Lebewesen ist. Ihr lernt eine Welt kennen, die den Keim der Vernichtung in sich trägt. Hochaufgeschossene radioaktive Schirmbäume, gewaltige Trompetenbüffel mit verkrüppelten Gliedmaßen und Menschen mit kybernetischen Stelzen deuten auf eine Katastrophe hin.
Doch dann geschieht das Unbegreifliche:
Von einem Gebäude löst sich eine grünschimmernde Kugel und nähert sich
pulsierend der Sonde, die kurz darauf in atomaren Entladungen zerbirst. Trotz
dieses Angriffs suchen die Kosmonauten den Kontakt mit den Fremden. Als jedoch
der Planet in einem atomaren Inferno unterzugehen drohte, werden die rätselhaften
Funksignale erneut empfangen.
Der untersuchte Planet empfängt die Gäste rabiat: Beschuss mit Antineutronen, Antischwerkraft, komische Wesen mit kybernetischen Laufstelzen, von der Mentalität her herrschsüchtige Urmenschen oder verängstigte Höhlenbewohner, eine Kultur im Zerfall, radioaktive Verseuchung.
Und immer wieder Signale fremder Stationen, die zu orten
nur schwer gelingt. Ehe sich die Raumfahrer so richtig orientieren können,
stecken sie auch schon mitten drin im nuklearen Schlamassel: Sie werden von den
hiesigen "Warlords" mit dem „grünen Feuer“
angegriffen, da mit älteren Feinden verwechselt. Man entkommt happyendlich und
nimmt den ersehnten Kontakt mit dem nicht übergeschnappten Teil dieser
Zivilisation der Koarnalen auf.
Die positive Krönung des Romans - die Irdischen wollen Kontakt aufnehmen zu den
humaneren und fortschrittlicheren Briganten, den sozial eingestellten Koarnalen.
Im gewissen Sinn wird dem Leser glaubhaft gemacht, dass die Irdischen den
Konflikt auflösen können.
Die Geschichte wirkt beklemmend aber stärkt den Glauben an das Gute des Miteinanderwollens, die Reue in uns und an Alles in uns lebendigen Wesen. Das Buch ist ein Kind der sechziger Jahre, man glaubte an den Atomkrieg und an den Sieg des Fortschritts, und beides kommt im Buch daher - wenn auch auf kybernetischen Stelzen.
Traut Euch ran an diesen Roman, der ein absolut spannendes, internationales Format hat und wieder einmal zeigt, welch Phantasie gerade unter den begrenzten Bedingungen der Gleichheitskontrollierten DDRepublik einem Gehirn entspringen kann.
Originalausgabe erschienen 1974, Taschenbuch 303 Seiten,
beim „Verlag
Neues Leben“© in Berlin.
2.Auflage 1984 , 284 Seiten Hardcover in der Buchreihe „Spannend erzählt“ beim „Verlag
Neues Leben“© in Berlin.
Spannend
erzählt war eine der populärsten Buchreihen in der ehemaligen DDR.
Viele der spannendsten und interessantesten Bücher in meinem Regal wurden hier
verlegt.
K.F. war ein Autor, der oft in der Reihe "Spannend erzählt" veröffentlichte,
und dazu SF-Literatur. Die Reihe "Spannend erzählt" war eine Variante,
die Jugend mit spannenden Büchern mit fantastischem Inhalten zu
versorgen.
Scifi-Autor
Klaus Frühauf
wuchs in Halle an der Saale auf und erlernte nach der
Oberschule den Beruf eines Maschinenschlossers. Später studierte er und erwarb
den Titel eines Diplom-Ingenieurs für Maschinenbau. 1972 zog er nach Rostock,
wo er es in seinem Beruf bis zum Chefkonstrukteur brachte. Neben seinem Beruf
war er als Schriftsteller tätig und debütierte 1974 mit seinem ersten
Roman.1980 wurde er dann freier Schriftsteller vorwiegend von
Science-Fiction-Romanen und -Erzählungen. Bis zur Wende war er Vorsitzender des
(DDR-)Schriftstellerverbandes im Bezirk Rostock. Er schuf eine ganze Reihe von
SciFi-Romanen, die heute noch in meinem Regal stehen.
In seinen Science-Fiction-Werken übte er zunehmend auch Kritik an
gesellschaftlichen Verhältnissen, darunter der DDR, was dazu führte, dass sein
Roman "Die Stadt der tausend Augen" nicht
1988, sondern erst 2000 erscheinen konnte.
Nach der Wende 1990 war Klaus Frühauf neben seiner schriftstellerischen Arbeit
als Werbebeauftragter in Wohlfahrtsverbänden sowie journalistisch tätig. Auch
hatte er zeitweise das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Ziesendorf
in der Nähe von Rostock inne, in deren Ortsteil Buchholz er lebte. Seine
letzten Werke erschienen im Rostocker
BS-Verlag©.
Klaus Frühauf starb am 11. November 2005 nach kurzer schwerer Krankheit in einem Rostocker Hospiz.
Mein Urteil als SciFi-Leser lautet auch hier:
Traut
euch ran an den Roman ...